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„Spurensuche“: Jugendgeschichtsarbeit in Sachsen

Spannende Geschichten gibt es überall! Ihr müsst sie nur entdecken! In Sachsen werden seit 2005 Jugendprojekte gefördert, die sich mit der Geschichte ihrer Region beschäftigen. Früher nannte sich das Programm „Zeitensprünge“ und es ging vor allem darum, die Heimat näher kennenzulernen und in Geschichtsprojekten für die Region aktiv zu werden.

Das Programm wollte damit die Verbundenheit zur Heimat stärken und verhindern, dass viele junge Menschen aus den neuen Bundesländern wegziehen. „Zeitensprünge“ wurde von der Stiftung Demokratische Jugend gefördert. Im Jahr 2015 wurde das Programm in „Spurensuche“ umbenannt und die Förderung übernahm der Freistaat Sachsen.

„Spurensuche“ ist ein Programm der Sächsischen Jugendstiftung. Diese ist eine landesweit wirkende privatrechtliche Stiftung und wurde 1997 auf Beschluss des Sächsischen Landtags gegründet. Die Sächsische Jugendstiftung hat die Aufgabe, die Jugendarbeit in Sachsen zu unterstützen und das Engagement junger Menschen im Freistaat zu fördern. Damit das Programm umgesetzt werden kann, stellt das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die Fördergelder zur Verfügung.

Mit „Spurensuche“ wollen wir junge Menschen dazu anregen, regionale Geschichte neu zu ergründen und die Beschäftigung mit ihr lebendig zu halten. Das Programm schickt junge Leute auf Spurensuche in der Geschichte und zeigt ihnen Wege, um eigene Projekte außerhalb der Schule zu initiieren und sich so mit den historischen Gegebenheiten ihres Lebensumfeldes zu befassen. Erforschen, aufspüren und dokumentieren – darum geht es in der Projektarbeit. Junge Menschen lernen außerdem, die Ergebnisse der eigenen Arbeit selbstbewusst nach außen zu kommunizieren und zu präsentieren.

Wichtige Ziele des Programms sind unter anderem die Förderung von historisch-politischer Bildung und die Entwicklung persönlicher sowie demokratischer Kompetenzen. Die Projektinitiative kann von Jugendlichen selbst oder von Erwachsenen vor Ort ausgehen. Das Programm richtet sich an Jugendgruppen, deren Teilnehmer*innen vorwiegend zwischen 12 bis 18 Jahre alt sind.

Die Geschichtsprojekte werden im Zeitraum von April bis November eines jeden Jahres umgesetzt. Anfang Januar wird das Förderprogramm ausgeschrieben und beworben. Bis Ende Februar haben Träger der Jugendarbeit, aber auch Vereine, Kirchgemeinden sowie Stadt- und Gemeindeverwaltungen die Möglichkeit, sich beim Programm zu bewerben.

Eine Jury, bestehend aus Jugendlichen sowie aus Fachkräften der Jugendarbeit und Geschichtsarbeit, entscheidet über die eingereichten Anträge. Die Jury wählt mithilfe festgelegter Kriterien bis zu 20 Jugendgeschichtsprojekte zur Förderung aus. Dabei orientiert sie sich daran, ob in dem Jugendgeschichtsprojekt eine regionale Auseinandersetzung stattfindet, ob es jugendgerecht ist und ob es realistisch in dem Zeitraum umgesetzt werden kann.

Außerdem ist der Jury wichtig, dass in dem eingereichten Geschichtsprojekt auch Werte unserer Gesellschaft diskutiert werden und geplant wird, die Projektergebnisse öffentlich in dem Ort der Jugendlichen vorzustellen.

Insgesamt leistet „Spurensuche“ einen wichtigen Beitrag zur historisch-politischen Bildung und zur Stärkung der Heimatbindung bei jungen Menschen in Sachsen. Das Programm ermutigt die Jugendlichen, sich aktiv mit ihrer Region auseinanderzusetzen und sich für ihre Heimat einzusetzen. Dadurch wird nicht nur das Bewusstsein für die eigene Geschichte gestärkt, sondern auch das Gefühl der Zugehörigkeit und der Verbundenheit zur Heimat gefestigt. Dies ist von großer Bedeutung, um eine lebendige und engagierte Gemeinschaft in Sachsen zu fördern.

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