Mittels dieser Quellen können Entwicklungen in der Gesellschaft, von bestimmten Ereignissen oder Abläufen nachvollzogen und Wissen über vergangene Zeiten gewonnen werden. Es gibt zahlreiche Varianten von Quellen, die auch unterschiedliche Anforderungen und Herausforderungen mit sich bringen.
Neben den Quellen in Textform (Briefe, Verträge, Urkunden, Bücher, Gesetzestexte, Zeitungen usw.) gelten auch Bilder, Fotos, Gemälde, Abbildungen, Skizzen, Karikaturen oder Filme sowie Gegenstände oder Musikstücke als Quellen.
Je nachdem, welche Art historischer Quellen ihr betrachtet, können die Fragen zur Quellenbearbeitung unterschiedlich sein. Jedoch fallen auch Hand- und Fachbücher, aktuelle Zeitungsartikel oder Veröffentlichungen im Rahmen einer Projektarbeit unter den Quellenbegriff und können eine Grundlage für die Erarbeitung eures Projektes bilden. Auch Menschen, mit denen ihr Interviews über Themen aus der Vergangenheit führt, können Quellen sein.
Habt ihr euch in eurem Projekt auf eine Forschungsfrage geeinigt, beginnen Recherche und Ausarbeitung. Dabei ist es im Vorfeld meist nicht absehbar, welche Ergebnisse eure Recherchen hervorbringen werden. Verschafft euch zuerst einen Überblick über mögliche Anlaufstellen zur Gewinnung von Quellen und Erkenntnissen.
Eine erste Anlaufstelle stellen dabei die örtlichen Museen, Archive oder Gedenkstätten dar. Vor allem bei Projekten mit regionalem Bezug finden sich hier oftmals Dokumente und Unterlagen, die einen ersten Einblick in die Thematik bieten. Bei vielen Archiven ist es inzwischen auch möglich, online zu schauen, welche Unterlagen (Dokumente, Karten, Abbildungen) dort vorhanden sind und welche konkreteren Informationen diese enthalten. Nutzt dies gern, um euch einen ersten Überblick zu verschaffen.
Anschließend könnt ihr auch Kontakt mit dem jeweiligen Archiv aufnehmen, euer Projekt und Projektziel vorstellen und gegebenenfalls einen Termin vor Ort vereinbaren. Darüber hinaus könnt ihr im Internet nach weiteren Quellen recherchieren. Durch das Internet habt ihr Zugriff auf eine Fülle von digitalen Quellen und Ressourcen.
Die Projektleiter*innen zeigen euch, wie ihr seriöse und vertrauenswürdige Quellen im Internet identifizieren und Informationen aus dem Netz effektiv in eure Recherchen integrieren könnt, ohne dabei in die Falle von Fake News zu geraten. Weitere mögliche Anlaufstellen und Ansprechpartnerinnen findet ihr auch weiter hinten im Guide und auf der Website des Guides.
Je nachdem, welches Thema ihr in eurem Geschichtsprojekt bearbeitet, stehen euch eine unterschiedliche Anzahl und Arten von Quellen zur Verfügung. Es kann auch sein, dass ihr eine Auswahl aus den vorhandenen Quellen treffen müsst, da die Anzahl an Quellen sonst den zeitlichen und machbaren Rahmen des Projektes überschreitet.
Sucht euch die Quellen heraus, welche die relevanten Informationen enthalten, die euch in eurem Projekt und für eure Fragestellung von Nutzen sind. Generell ist es wichtig, dass ihr jede Quelle im jeweiligen historischen Kontext betrachtet und prüft, welchen Ursprung die Quelle hat.
Damit ihr eine möglichst umfassende Perspektive auf euren geschichtlichen Forschungsgegenstand erhaltet, ist es ratsam, unterschiedliche Quellen mit verschiedenen Aussagen und Sichtweisen zu verwenden. Denn oftmals ist der Schreibstil oder der Inhalt einer Quelle durch die Ansichten und Meinungen des*der Autor*in geprägt. Teilweise kann es sich bei Quellen um subjektive Erzählungen handeln, die die Sichtweise einer bestimmten Person wiedergeben.
Aus diesem Grund kann es passieren, dass ihr in den verschiedenen Quellen unterschiedliche Meinungen oder Perspektiven feststellt. Vergleicht deshalb die ausgewählten Quellen auf Unterschiede und Gemeinsamkeiten und schreibt eure Erkenntnisse und offenen Fragen auf. Diese könnt ihr dann in der Gruppe besprechen. Im weiteren Verlauf solltet ihr versuchen, die erhaltenen Ergebnisse aus der Quellenarbeit mithilfe anderer Quellen nochmals zu checken.
Notiert euch am besten immer, welche Information ihr aus welcher Quelle erhalten habt. Dies ist vor allem für die Ergebnispräsentation und Aufbereitung der Ergebnisse wichtig. Bei der Verwendung von historischen Quellen ist es wichtig, dass ihr die daraus gewonnenen Erkenntnisse, Informationen und Zitate kennzeichnet, damit ihr kein Plagiat begeht. Durch die Kennzeichnung macht ihr deutlich, dass diese Worte oder Kenntnisse von anderen Personen stammen.
Dabei gibt es einen Unterschied darin, ob ihr die Aussage Wort für Wort oder sinngemäß widergebt. Es existieren verschiedene Verfahren zur Kennzeichnung. Eine Übersicht über eine Variante findet ihr auf der Website dieses Guides.