Schafft eine Basis für die Gruppenarbeit
Nehmt euch am Anfang Zeit, euch als Gruppe zu finden und kennenzulernen. Dafür könnt ihr unter anderen mit verschiedenen Methoden arbeiten. Nutzt die Anfangszeit des Projektes und legt gemeinsame Regeln für den Umgang miteinander und die Zusammenarbeit fest.
Schaut dabei, dass jedes Teammitglied zu Wort kommt und sagen kann, was ihm*ihr persönlich wichtig ist. Haltet die wichtigsten Regeln gegebenenfalls auf einem Flipchart fest. Hierbei solltet ihr außerdem klären, wann und wie oft eure Treffen für die Projektarbeit stattfinden. Dies ist für die weitere Projektplanung relevant. Auftretende Konflikte oder Schwierigkeiten sollen in der Gruppe besprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht werden.
Arbeitet als Gruppe zusammen
Für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes ist es wichtig, dass ihr als Gruppe zusammenarbeitet. Trefft Entscheidungen stets als Gruppe und gemeinsam. Alle Teammitglieder haben das Recht, ihre Meinung zu äußern sowie in Projektentscheidungen mitzubestimmen. Dies stärkt das Gruppengefühl, aber auch die Ideenvielfalt und Reflexion von eigenen Wünschen.
Auftretende Schwierigkeiten oder Probleme werden angesprochen und geklärt. Gegebenenfalls entstehen durch die Aufgabenverteilung Kleingruppen. Schaut, dass die Kleingruppen dennoch im regelmäßigen Austausch miteinander stehen, damit ihr euch als Team nicht aus den Augen verliert. Gebt euch regelmäßig Updates über den jeweiligen Arbeitsstand.
Definiert ein gemeinsames Projektziel
Definiert ein gemeinsames ProjektzielBei dem Geschichtsprojekt handelt es sich um EUER Jugendgeschichtsprojekt. Über das Thema und die Fragestellung solltet ihr als Gruppe entscheiden, so dass das Projekt euer Forschungsinteresse widerspiegelt. Dadurch haben die Projektthemen oftmals neben dem historischen Aspekt eine Verbindung zu eurem Sozialraum und eurer Lebenswelt. EuerEure Projektleiter in steht euch bei Fragen zur Seite und begleitet euch bei eurem Projekt.
Schafft eine Arbeitsgrundlage
Zum Treffen von gemeinsamen Entscheidungen ist es wichtig, dass alle Gruppenmitglieder wissen, was bestimmte Begriffe bedeuten, mit denen gearbeitet wird. Besprecht zentrale Begriffe am Anfang des Projektes und klärt offene Fragen oder Unsicherheiten. Viele geschichtliche Begriffe sind im Sprachgebrauch bekannt, aber vor allem jüngere Teilnehmer*innen können diese Begriffe oftmals nicht definieren oder sich genau vorstellen, was darunter zu verstehen ist.
Erstellt eine Projektplanung
Nachdem ihr euch thematisch geeinigt habt, solltet ihr euch überlegen, welche Schritte in eurem Projekt wann notwendig sind. Einen Einblick in das Thema „Projektplanung“ findet ihr weiter vorn in diesem Guide. Erstellt den Ablaufplan mit den Arbeitsschritten zusammen und verteilt die Aufgaben.
Die Aufgabenverteilung orientiert sich an den Stärken und Möglichkeiten jedes Teammitglieds, denn nicht alle können alles gleich gut. Schaut, dass ihr für alle die Möglichkeit schafft, sich auszuprobieren und mitzuwirken, ohne dass ein Leistungsdruck entsteht, denn euer Geschichtsprojekt soll euch Spaß machen. Dabei kann niemand zur Teilnahme verpflichtet werden.
Achtet darauf, Arbeitsschritte nicht zu knapp zu planen. Es kann passieren, dass ihr nicht jeden Tag an eurem Projekt arbeiten könnt oder ein Treffen mal ausfällt. Genauso können Archive oder Bibliotheken mal geschlossen haben oder ihr bekommt nicht sofort einen Termin. Plant auch ausreichend Zeit für die Erstellung eurer Ergebnispräsentation ein. Oftmals fallen euch am Ende noch Punkte auf, die ihr nochmal überarbeiten wollt.
Überlegt euch, was ihr alles zur Erstellung dieser Präsentationsform benötigt. Gegebenenfalls müsst ihr euch externe Hilfe holen, zum Beispiel zur Erstellung eines Films. Dafür solltet ihr bereits am Projektbeginn Honorar in eurer Finanzplanung einplanen. Die finanzielle Planung liegt dabei insbesondere mit in den Händen der Projektleitung.
Ständige Reflexion
Im Projektverlauf ist es wichtig, dass ihr euren Fortschritt und die bisherigen Entwicklungen immer wieder reflektiert. Überprüft, ob der geplante Weg mit seinen Meilensteinen und der Ergebnispräsentation noch besteht und zeitlich umsetzbar ist oder ob ihr ihn anpassen müsst. Beachtet, dass bei einer Änderung der Form der Ergebnisdarstellungen eventuell eine Anpassung des Finanzplans erfolgen muss.
Durch die ständige Reflexion entdeckt ihr Fehler oder Verzögerungen rechtzeitig und könnt diesen entgegenwirken. Es kann vorkommen, dass ihr in der Quellenarbeit neue Aspekte oder Geschichten entdeckt, die ihr gern intensiver betrachten möchtet. Besprecht dies in der Gruppe und klärt zusammen, ob dies mit eurem Projektziel und Zeitplan realisierbar ist.
Lasst euch nicht von Gegenwind unterkriegen
Ihr erforscht die Geschichte eures Ortes und führt bestimmt auch das ein oder andere Interview mit anderen, meist älteren Menschen durch. Vielleicht schreibt ihr auch Artikel oder Aufrufe zu eurem Projekt für eure regionale Zeitung. Oder ihr sucht Unterstützer*innen aus eurer Gegend, wie etwa den Heimatverein, das Stadtmuseum oder die Gedenkstätte, die euch bei eurem Projekt weiterhelfen können. An einem historischen Projekt sind oft Menschen aller Generationen interessiert. Dies kann aber auch bedeuten, dass andere erwachsene Beteiligte Erwartungen an euer „Spurensuche“-Projekt haben, die ihr nicht erfüllen wollt oder könnt.
Diese Erwartungen dürft ihr gern dämpfen, denn ihr seid diejenigen, die bestimmen, wie und auf welche Weise sich euer Projekt entwickeln soll. Auch kann es passieren, dass ihr Kritik bekommt und jemand euer Engagement nicht gut findet. Das kann verschiedene Gründe haben, etwa weil ihr euch mit einem Thema in eurem Ort beschäftigt, welches vielleicht schon eine Zeitlang verschwiegen oder verdrängt wurde.
Lasst euch davon nicht unterkriegen! Im Gegenteil – meist ist das ein Zeichen dafür, dass ihr einen wichtigen Teil der Geschichte erforscht. Die Verantwortung, die ihr für die Aufarbeitung der Geschichte in eurem Ort übernehmt, wird ein Gewinn sein – nicht nur für euch.